Verwendung angeschaffter RFID-Transponder durch die der Thüringer Polizei

Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete vor zehn Jahren (5. März 2013), dass die Thüringer Polizei weitere Überwachungsmittel anschaffte, um einen Diebstahl in den eigenen Reihen aufzuklären. Im Landeskriminalamt (LKA) sei damals Toilettenpapier verschwunden, weshalb zwischen November 2010 und Februar 2012 verschiedene Ermittlungen stattfanden. Zunächst sei mit einer versteckten Kamera hinter einer Lüftungsanlage ohne richterlichen Beschluss und ohne Erfolg nach dem Dieb gefahndet worden, wofür ein Mitarbeiter der Staatsschutzabteilung abgestellt wurde. Schließlich wurden Toilettenpapierrollen mit RFID-Transpondern (Radio-Frequency Identification, ähnlich Warensicherungsetiketten) präpariert und innerhalb des LKA-Gebäudes überwacht. Zusammen 4.617,20 Euro hätte man für eine Antenne, Etiketten, Systemmontage sowie Versandkosten für ein RFID-Chip-System verausgabt. Insgesamt seien damals über 2.000 RFID-Transponder gekauft worden, jedoch hätten nicht alle rechtzeitig zur Verfügung gestanden. Der Händler hatte deshalb 200 Demo-Transponder bereitgestellt, von denen 50 an den Toilettenpapierrollen zum Einsatz kamen und anschließend entsorgt wurden. Der damalige Thüringer Innenminister erklärte: "Die RFID-Transponder sind in geeigneten Fällen ein probates Ermittlungsmittel."

DS 7/9409